Soft-autoritäre Diskur­sprak­tiken.Anti­demokratis­che Nor­mal­isierung im Frankre­ich Macrons

Stein­hauer, H. 2026. Soft-autoritäre Diskur­sprak­tiken: Anti-demokratis­che Nor­mal­isierung im Frankre­ich Macrons. De Gruyter. https://doi.org/10.1515/9783111709345

Frankre­ich ist seit Jahrzehn­ten Schau­platz recht­sradikaler Hege­moniekämpfe. Unter dem Ein­fluss der Nou­velle Droite wer­den ras­sis­tis­che, anti­in­tellek­tuelle und anti-gen­deris­tis­che Ide­olo­gien für den Main­stream anschlussfähig. Durch neu-rechte und kon­ser­v­a­tive poli­tis­che Organ­i­sa­tio­nen find­en sie außer­dem zunehmend Ein­gang in par­la­men­tarische und massen­medi­ale Diskurse. Dieser Band unter­sucht die sprach­lich-diskur­siv­en Prak­tiken, mit denen autoritäre Diskurse ins Zen­trum der poli­tis­chen Debat­te Frankre­ichs befördert wer­den. Der Fokus liegt dabei auf der Regierungszeit Macrons, in der sich illib­erale und autoritäre Diskurse häufen und nor­mal­isieren. Diskurs­for­ma­tio­nen wie die Rede vom islamo-gauchisme oder wok­isme markieren Momente der Über­nahme radikaler, aus­gren­zen­der Ide­olo­gien in den Regierungs­diskurs. Das wesentliche Kennze­ichen der sich formieren­den neuen Diskur­sor­d­nung ist das osten­ta­tive Fes­thal­ten an demokratis­chem, uni­ver­sal­is­tis­chem Vok­ab­u­lar, das jedoch zugle­ich umgedeutet, ver­wis­cht und ins Gegen­teil verkehrt wird. Die vor­liegende Analyse dieser soft-autoritären Aushöh­lung demokratis­ch­er Diskur­sor­d­nung von innen ist sowohl Gegen­warts­di­ag­nose als auch posi­tions­fundierte Kri­tik dieser Entwicklungen.

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