Das weltweite Erstarken des Rechtspopulismus und des Autoritarismus, die Einschränkung der Menschenrechte in vielen Ländern der Welt und die Bedrohung zivilgesellschaftlicher Akteure stellt die Mittlerorganisationen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP), die vor allem zivilgesellschaftlich tätig sind, vor enorme Herausforderungen. Für diese enger werdenden Spielräume hat sich der Begriff der „shrinking spaces“ etabliert. Er bezieht sich darauf, dass Freiheitsräume in den unterschiedlichen Bereichen zivilgesellschaftlichen Handelns – u.a. in Kunst, Medien und Wissenschaft – durch staatliche und andere Akteure eingeengt werden.
Im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine erfährt der Begriff eine beklemmende Aktualität. Autor*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen in Russland, die den russischen Angriff öffentlich als solchen bezeichnen und kritisieren, werden verhaftet oder müssen ihr Land verlassen. Ukrainische Kulturschaffende und Intellektuelle benötigen Unterstützung, um sich in Sicherheit bringen und ihre Arbeit fortsetzen zu können.
Welche Rolle kommt der Auswärtigen Kulturpolitik angesichts dieser Entwicklungen zu? Ist sie nicht gerade unter solchen erschwerten Bedingungen besonders wichtig? Wie kann eine transkulturelle zivilgesellschaftliche Solidarität in Krisenzeiten aussehen? Welche Ressourcen braucht sie, und welches Potenzial hat sie? Kann die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik trotz Mittelkürzungen weiter an ihrem progressiven Kurs festhalten?
Das Panel ist Teil der Dialogreihe: „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik unter Druck“, die gemeinsam mit dem DeZIM (Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung) organisiert wird.
Mit
DR. JENS ADAM, Universität Bremen
JAKOB RACEK, Leitung Information & Bibliothek am Goethe-Institut, ehem. Leiter Goethe-Institut Minsk
DIMA ALBITAR KALAJI, Autorin (Syrien, Deutschland)
ANTHONY RICHTER, Direktor für Sonderinitiativen bei den Open Society Foundations (OSF), New York
Moderation:
CAROLINE ASSAD, DeZIM-Institut
Organisiert vom Goethe-Institut und dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)